Erneuter Brandanschlag auf das Kinder- und Jugendzentrum von Terra Boa auf Sal

Screenshot Nachtjournal RTC zum Brandanschlag auf das Kinderzentrum Terra Boa

Auf das Kinderzentrum Terra Boa auf Sal wurde erneut ein Brandanschlag verübt. Das Team hinter Terra Boa vermutet, dass es sich um eine Racheaktion gegen die Arbeit der Einrichtung handelt, die auch die Aufklärung, Beratung und Aufdeckung von sexuellem Missbrauch von Kindern beinhaltet. Das Team muss nun auf die Arbeit der Kriminalpolizei vertrauen.

Die Einrichtung ist auf Unterstützung in Form von Spenden angewiesen. Auch wir möchten einen Beitrag leisten und gemeinsam mit Ihnen eine Spendenaktion starten.

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Nachfolgend nun die Informationen von "Hilfe für die Kinder von Terra Boa" und die dazugehörige Berichterstattung im kapverdischen Fernsehen. Die Berichterstattung ist zwar in kriolischer Sprache, die Bilder sprechen aber für sich.

Das Statement von der Facebook-Seite "Hilfe für die Kinder von Terra Boa - das Original"

Am frühen Morgen des 5. März 2020 wurde ein zweiter Brandanschlag (siehe November 2020) auf das Kinderzentrum verübt. Diesmal mit versuchtem Mord, denn unser Hausmeister Rui, der als Nachtwächter dort war, wurde von den Verbrechern durch Manipulation des Schlosses am Herauskommen gehindert und musste über das Dach entkommen. Dann konnte er mit Nachbarn das Feuer löschen. Dieses Mal ist das Jugendzentrum, der Hort betroffen. 143 Schulkinder sind ohne ihr zweites Zuhause.
Als ich morgens in Terra Boa eintraf, war dort weder Polizei noch Zivilschutz. Kurz vorher sei eine Streife vorbeigefahren und habe nur aus dem laufenden Auto heraus das von den Tätern manipulierte Schloss mitgenommen. Um 9 Uhr kam ein Fernsehteam und wir gaben Interviews. Dieser Film ist der Fernsehbericht des Senders TCV, der gestern in den Nachrichten um 13, 15 und 20 Uhr gesendet wurde. Rui erzählt, was passiert ist, unsere Sozialpädagogin Landisia spricht über Drohungen, ihre Angst und dass wir Gerechtigkeit wollen. Ich sage, auf die Frage, welche Hilfe ich mir nun vom Staat erhoffe, dass ich eigentlich keine Hoffnungen mehr habe, aber evtl wegen des laufenden Wahlkampfs die eine oder andere (kleine) Spende kommen könnte. Auf die Frage, ob ich den Grund für den Anschlag nennen könnte, sage ich, vermutlich Rache, aber dass ich wegen der laufenden Ermittlungen nicht ins Detail gehen könne.
Anschließend begaben wir uns alle zur Kriminalpolizei und verlangten, den verantwortlichen Chef zu sprechen und endlich den Beginn der Investigationen zu fordern. Seit November war, trotz ständiger Nachfragen unsererseits, nichts passiert! Ich konnte Direktor Natalino dazu bewegen, mit nach Terra Boa zu fahren und das Ausmaß des Anschlags persönlich zu beurteilen. Er war geschockt und rief sogleich sein Ermittlungsteam. Außerdem versprach er mir, er werde den Kommandanten der nationalen Polizei auffordern, nachts auch beim Kinderzentrum (in der Pampa) Streife zu fahren.
Wir vermuten, dass es sich um eine weitere Racheaktion gegen unsere Arbeit handelt, die auch die Aufklärung, Beratung und Aufdeckung von sexuellem Missbrauch von Kindern beinhaltet. Nun, Vermutungen sind keine Beweise und wir müssen nun auf die Arbeit der Kriminalpolizei vertrauen.
Wie geht es weiter? Es geht weiter! Jetzt erst Recht! Im Hinterkopf haben wir allerdings die Warnungen kapverdischer Freunde, auf unseren eigenen Schutz zu achten.
Selbstverständlich freuen wir uns riesig über Spenden an unser Kinderzentrum (entweder über den Spendenbutton oder auf die bekannte Kontonummer von Claudia). Ich werde weiter berichten. Danke.
 
 

Berichterstattung im kapverdischen Fernsehen